Mittwoch, 18. November 2015

Meine Frau hat ihre Koffer gepackt!

Nein, keine Angst. Sie zieht nicht aus. Sie verlässt mich auch nicht. Und ich ziehe auch nicht aus. Und verlasse sie auch nicht.
Nein, etwas viel wichtigeres: sie hat ihre Krankenhaustasche gepackt. Bevor ich mit Schwangerschaft, Papa werden & Co. zu tun hatte, habe ich diese Familien immer ein wenig belächelt. Warum schon 8 Wochen vorher eine Tasche für's  Krankenhaus packen? Sowas kann man doch auch noch machen kurz bevor es los geht.


Was fällt euch an dem letzten Satz auf?

Genau, man kann das ja noch machen, kurz bevor es los geht. Und mit "man" ist hier dann meist der Mann gemeint. Also ich. Und jetzt sieht die Sache schon ganz anders aus. Man stelle sich folgende Situation vor:

Die Frau ist kugelrund aber soweit wohlauf. Noch keine größeren Anzeichen, dass die Geburt unmittelbar bevorsteht. So leben wir in den Tag hinein und warten. Und warten. Und warten noch länger. Irgendwann jedoch machts "Platsch" (entweder wortwörtlich oder im übertragenden Sinne) und die Fruchtblase ist geplatzt. Und jetzt soll man(n), also ich, in Ruhe hingehen und ein Köfferchen mit allen möglichen Artikeln zusammen packen, die meist nur die Frau kennt?

Es wird dann eher so laufen, dass ich wie ein Eichhörnchen auf Speed durch die Wohnung flitzen und hektisch irgendwas in irgendein Behältnis stopfe, meine Frau packe und ins Krankenhaus fahre. Spätestens kurz nach der Geburt wird sie den ein oder anderen Gegenstand vermissen. Und ich darf ihn ALLEINE zu Hause suchen.

Wir wissen beide, meine Frau und ich, dass das unter Umständen nicht gut ausgeht. Daher diese äußerst wichtige, prophylaktische Maßnahme.

Safety First

Jetzt geht natürlich nicht die Welt unter, wenn wir im Notfall ohne gepackte Krankenhaustasche losdüsen, aber man weiß ja nie, was so passiert. Im Moment sind wir wegen des Umzugs recht häufig zwischen Münsterland und Westerwald unterwegs. Und theoretisch besteht die Möglichkeit einer Frühgeburt, die sich irgendwo mitten auf der A3 bei Köln angekündigt. Dann ist es für alle Beteiligten, vor allem aber für meine Frau, besser, wenn eine gepackte Tasche und damit auch ein Stück Sicherheit dabei ist.

Bisher deutet nichts, aber auch gar nichts darauf hin, dass das Kind zu früh kommen könnte, aber eine gepackte Tasche im Hausflur und auf längeren Autofahrten schadet definitiv niemandem. Meine hoheitliche Aufgabe besteht also nun darin, diese Tasche immer dabei zu haben. Also eigentlich gar nicht so schwer :-)

Was ist da denn alles drin?

Gibt man den Begriff "Kliniktasche Geburt" bei Google ein, gibt es auf einen Schlag ca. 49.100 nettgemeinte Ratschläge. Diese reichen von den wirklich notwendigen Dingen wie Kulturbeutel und etwas zum Anziehen über Tens-Geräte bis hin zu einem ausgedehnten Süßigkeitenvorrat. Am wichtisten sind natürlich die Dokumente wie Mutterpass und Versichertenkarte.

Wir haben uns auf die wirklich wichtigen Dinge wie Kleidung und Badezimmerzeug beschränkt. Babyklamotten sind noch keine drin, da unsere Tochter in den ersten Tagen ja vom Krankenhaus damit versorgt wird. Im Großen und Ganzen haben wir uns an dieser Liste orientiert.

Tipp für Papas:
Unterstützt das Packen einer Kliniktasche auf jeden Fall. Im Notfall spart es Zeit und Nerven - sowohl eurer Frau als auch euch selbst. Was ihr genau einpackt, bleibt euch überlassen. Allerdings geben die 49.100 Vorschläge von Google so manchen guten Rat. Mit gesundem Menschenverstand wisst ihr aber schnell, ob ihr wirklich all das braucht, was vorgeschlagen wird. In wenigen Wochen kann ich dann berichten, wie erfolgreich wir unsere Kliniktasche gepackt haben.

 

2 Kommentare:

  1. Oh... Bald ist es (also) so weit :)
    Ich hab beim 1. Kind keine Tasche gepackt und dann stand der Vater genau vor diesem Problem. Er packte irgendwas und irgendwie war kaum was davon das, was ich wirklich brauchte - klar.
    Beim Baby hab ich selbst gepackt - zwar spät, aber immerhin - und noch nach Einsetzen der Wehen neu eingepackt und Fehlendes hinzugefügt. Weil einiges hat man ja doch täglich im Einsatz und braucht es erstmal...

    Jedenfalls: Alles Gute!!!

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    1. Vielen Dank :) Und genau deswegen, damit meiner Frau im Krankenhaus nicht die Hälfte fehlt, hat sie das jetzt schon selbst gemacht.
      Am End' gibts natürlich wichtigeres als eine Kliniktasche. Aber irgendwie ist das Packen dieser Tasche auch ein bißchen mentale Vorbereitung auf alles, was noch so kommt. Von daher doch wohl ein wichtiger Schritt, finde ich.

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