Dienstag, 15. September 2015

Die Qual der (Namens)-Wahl!

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Sagt man ja so. Und bei Namen hat man tatsächlich die Wahl, und zwar aus einer schier unendlichen Liste. Gut, mit Kenntnis des Geschlechts reduziert sich diese Liste schon mal um die Hälfte. In unserem Fall können wir also Kevin & Co. streichen. Bleiben also noch Chantalle & Co.

Die Findungsphase

Als Paar unterhält man sich, gerade wenn Kinderwunsch besteht, ja öfters mal über mögliche Alternativen. Haben wir auch getan. Zunächst ganz unverfänglich und unverbindlich. Jeder hat ein paar Namen in den Raum geschmissen. So konnte man sich langsam rantasten und rausfiltern, was dem jeweils anderen gefällt. Teilweise kam Erstaunen auf, welch schöne Namen der Partner überhaupt nicht schön findet. Plötzlich kam bei ziemlich vielen schönen Namen Erstaunen auf, weil sie meiner Frau nicht gefallen haben. Spätestens da war klar: Ganz so einfach wird es nicht.

Großes Problem: Der Beruf der Erzieherin

Wer selbst Erzieher/in oder Lehrer/in ist, wird dieses Problem nachvollziehen können: Man kennt Leute, viele Leute, verdammt viele Leute. Zu allem Überfluss auch noch Kinder. Und man möchte selbst so eines haben. Nur soll es möglichst keine Eigenschaft eines Kindes in der Schulklasse oder Kindergartengruppe haben, welches man eher in schlechter Erinnerung hat.
Beispiel gefällig: Nehmen wir an, Lena wäre ein schöner Name (ist tatsächlich so). Und nehmen wir weiter an, Lena ist ein vorlautes, besserwisserisches Kind in der Pumuckl-Gruppe, dass keinen Funken Anstand besitzt. Damit ist der Name "Lena" für die Namenswahl in unserer Familie disqualifiziert. Schade drum, aber absolut nachvollziehbar. Schließlich will keiner jeden Tag an ein Kind mit eher negativen Eigenschaften erinnert werden, wenn man das eigene Kind vor Augen hat.  Das tut niemandem gut.
So, und Lena ist keine Ausnahme. Viele schöne Namen schaffen allein aus diesem Grund nicht den Sprung in die Hitliste unserer kleinen Familie.

Selbst verständlich disqualifizieren sich verschiedenste neudeutsche und eingedeutschte Namen von ganz alleine. Ich hab für jedermann ein geringes Maß an Verständnis, der sein Kind Kevin, Savannah, Diego oder Ashton (bei wohlgemerkt rein deutschem Stammbaum der Familie) nennt. Schließlich ist das alles eine Frage des Geschmacks und Geschmäcker sind nun mal verschieden. Aber für mich bzw. uns kommt das nicht Frage.

Der Oma-Indikator

"Jaqcl...was? Dat heb ick ja noch nie hört." Dazu ein nett gemeintes Lächeln, um die eigene Meinung über diesen Namen zu überspielen. So oder so ähnlich sehen die Reaktion von (Ur)-Großeltern häufig aus, wenn seltene oder aber moderne Namen auftauchen. Der Name mag für unsereins normal aussprech- und schreibbar sein, die ältere Generation hat aber einfach ein Problem damit, wenn die Kinder keine klassischen Namen mehr haben. Daher ist der Oma-Test ein wichtiger Indikator dafür, wie weit daneben man mit der Namenswahl des zukünftigen (Ur)-Enkels liegt.
"Die Kleine heißt Maria? Ach nä, wat ein schöner Name". Liebe Papas und Mamas, jetzt habt ihr alles richtig gemacht. Hedwig, Anneliese, Wilhelmine sind ebenso tolle Alternativen - aber für die meisten sicher absolut unpraktikabel.

Heißt natürlich nicht, dass die (Ur)-Großeltern jetzt der maßgebliche Faktor bei der Auswahl des Namens sind, aber es hilft einem zumindest dabei heraus zu finden, wie vorherige Generationen über den Namen denken. Und wer Wert darauf legt, kann sich die Ratschläge dieser Generation natürlich auch zu Herzen nehmen.

Die üblichen Verdächtigen

Glaubt man dieser Website, sind Elias und Laura die beliebtesten Vornamen im Jahr 2014. Die Aufforderung keiner Statistik zu glauben, die man nicht selbst gefälscht hat, ist an dieser Stelle angebracht. Denn eine andere Website wiederum sieht Ben und Emma ganz weit vorne. Was bedeutet das? Alles piep egal. Statistiken, Hitlisten und sonstige Hilfestellungen sind für die Katz, wenn sich Papa und Mama einfach auf ihr Gefühl verlassen und den für sie schönsten Namen finden.

Tipp für Papas:
Nutzt euer Stimmrecht bei der Namenswahl. Wer einfach um des lieben Friedens willen einlenkt, wird dies später bitter bereuen. Und wenn die Frau noch so sehr an einem Namen hängt, den ihr insgeheim eher grausig findet, ist das noch lange keine beschlossene Sache. Andersherum gilt natürlich das gleiche. Mit Respekt und Akzeptanz findet ihr den oder die optimalen Namen.

PS: Passend zum Thema dürft ihr gerne an der Umfrage rechts teilnehmen.

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