Freitag, 11. September 2015

Das Geheimnis ist gelüftet

Wir bekommen ein...halt stopp, ich fange erstmal mit der Vorgeschichte an.
Es begab sich vor einigen Tagen, dass wir einen Termin in einer Praxis für Pränataldiagnostik bekamen. Reine Routine, einfach mal abchecken, ob alles in Ordnung ist. Natürlich machen Mama und Papa sich trotzdem ein paar Gedanken, ob denn wirklich alles in Ordnung ist. Denn: wenn da ein Arzt mit seinem Schallgerät ganz genau hinschaut, besteht logischerweise auch die Chance, dass er was findet. Und für uns stand und steht eigentlich von vorneherein fest, dass so gut wie nichts etwas daran ändern kann, dass wir dieses Kind möchten (wenn nicht gerade Gefahr für Leib und Leben der Mutter und des Kindes besteht).

Wieder einmal lag der Termin so, dass ich Nachtdienst hatte. Trotzdem wollte ich diesen Termin um nichts in der Welt verpassen, weil wir berechtigte Hoffnung hatten, dass sich das Baby endlich auch mal untenrum zeigt. An dieser Stelle noch mal einen herzlichen Dank an meine liebe Arbeitskollegin, die mich 1 Stunde früher abgelöst hat, damit ich mit meiner Frau diesen Termin wahrnehmen kann. Die Fahrt verlief für mich eher träge, da ich aufgrund des Schlafmangels immer wieder weggenickt bin. Pünktlich zum Termin war ich jedoch wieder die Aufmerksamkeit in Person.

Der Termin

Nach einem kurzen Vorgespräch hat der nette Gynäkologe sein Ultraschallgerät gestartet und los gelegt. Seine ersten Worte nach wenigen Sekunden waren: "Ein Mädchen wirds". So ganz beiläufig, als gäbe es 1000 wichtigere Dinge. Für uns war es allerdings eine äußerst wichtige Information, die wir mal kurz mit einem gegenseitigen Grinsen quittieren mussten. Schließlich waren wir, wohl aus lauter Intuition, bisher immer davon ausgegangen, dass es ein Junge wird. Jetzt wurden wir eines besseren belehrt - und sind natürlich trotzdem überglücklich.

Während des Ultraschalls hab ich das Geschehen auf dem Bildschirm zwar sehr aufmerksam und total fasziniert verfolgt, aber im Kopf hat bei mir plötzlich alles verrückt gespielt. Nur ein Gedanke geisterte in mir rum:

Ich werde Papa eines Mädchens - wir bekommen eine Tochter.

Seit dem Moment, wo ich es weiß, komme ich quasi aus dem Grinsen nicht mehr raus. Und meiner Frau geht's genau so. Sogar bei mir als Mann hat das Gefühl, endlich zu wissen was es wird und es gleichzeitig so deutlich auf dem Bildschirm zu sehen, für Gänsehaut gesorgt. Da die Hände der kleinen Maus wohl anderweitig beschäftigt waren, hat sie uns sogar mit ihrem rechten Füßchen ein kleines High Five gegeben :) Sozusagen ein Gruß an die Außenwelt. Ich bin immer noch hin und weg und würde am liebsten jeden Tag in diese Praxis fahren...einfach nur um meine kleine Tochter zu beobachten. Ein wenig mädchentypische Zickigkeit hat sie auch schon an den Tag gelegt. Sie hat sich lange geweigert dem netten Doktor ihren entzückenden Rücken zu zeigen. Achja, der Sinn des Termins war ja in erster Linie nicht, dass wir das Geschlecht erfahren, sondern eventuelle Probleme bei Mutter und Kind auszuschließen. Und das ist erfolgreich geschehen. Beide wohlauf!

Tja, in meinem letzten Blog-Eintrag habe ich mich noch gefragt, wie ich unser Kind beschäftigen kann. Jetzt weiß ich, dass es zumindest im Bereich des Möglichen liegt, dass ich in Kürze Kaffee-Visite mit Stofftieren machen oder als Einhorn durchs Wohnzimmer reiten darf. Aber was auch immer sie gerne macht, ich bin dabei :-)

Was ändert sich denn nun, wo wir das Geschlecht kennen?

Eigentlich nicht viel. Natürlich müssen wir die Kleine ab jetzt mit dem schon ausgesuchten Mädchennamen ansprechen. Der Jungenname hat seit gestern ausgedient. Auch die Zimmereinrichtung ändert sich dadurch nicht wesentlich. Einen Traum in Pink hätte es bei uns eh nicht gegeben, genauso wenig wie ein himmelblaues Kinderzimmer. Einzig die Kleidung kann jetzt etwas konkreter ausgesucht werden, wobei auch hier keine Überdosis Pink angeschafft wird. Das ein oder andere Mädchenmotiv darf und wird aber selbstverständlich sein.

Tipp für Papas:
Nehmt, gerade im letzten Drittel der Schwangerschaft, möglichst viele Ultraschalltermine mit. Es gibt nichts faszinierenderes, als das eigene Kind live und in schwarz-weiß zu sehen. Je nach Ultraschallgerät des Arztes entstehen dabei unglaubliche Bilder, die man so schnell nicht vergisst.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen